Schlüssel haben etwas sehr Endgültiges. Sie trennen, schützen und verbinden. Schlüssel haben etwas Ärgerliches. Postkastenschlüssel werden verbogen, Schlüssel werden verlegt, vergessen oder im schlimmsten Fall sogar verloren.
Dieser Fall ist gestern Krümels Opa passiert. Ein Parkplatz direkt vor der Wohnung; schnell den Parkschein hinter die Scheibe gelegt, abgesperrt und schwups, eine kleine Unachtsamkeit und schon gleitet der Schlüssel unaufhaltbar Richtung Boden.
Dies wäre an sich nicht schlimm. Ein Schlüssel ist durchaus stabil genug den Aufprall aus dieser Höhe unbeschadet zu überstehen. Das Problem liegt eher am Boden, der in diesem Fall in gestreifeter Form vorliegt. Genauer gesagt in Form eines Gullideckels, der natürlich genau in diesem Moment hinterlistig unter dem Opa wartet. Klong-dingelingedong und schon ist der Schlüssel in der dunklen Unterwelt der Stadt verschwunden.
Der Gullifall ist eines Schlüssels worst-case. Wenn man nicht zufälligerweise Unterweltganove ist, der üblicherweise die Kanalisation als Fluchtweg nutzt, ist es annähernd unmöglich einen Gullideckel selbst anzuheben, geschweige den einen darin versenkten Gegenstand zu bergen.
Der Schlüssel ist weg. Professionelle Hilfe ist gefragt. In unserer Wohnung angekommen sucht Frl. S. rasch die Telefonnummer der Kommunalbetriebe und beruhigt den sichtlich nervösen Opa. Schon nach wenigen Minuten kommt der Hilfe versprechende Rückruf: „Wir kommen gleich bei Ihnen vorbei.“ Scheinbar öfters muss der Gullihilfsdienst ausrücken, um verzweifelten Schloß-ohne-Schlüssel Besitzern zu helfen.
Einen nervösen und hastig getrunkenen Kaffee später läuten die Herren der Stadtwerke und schon wird der Schlüssel mit der Hilfe eines starken, städtischen Magneten gerettet.
Dasselbe ist mir heute im Seebad passiert. Schlüssel vom Vorhängeschloss, mit welchem mein Zeug eingeschlossen war, ist durch die Latten des Bodens in den See gefallen. War natürlich nicht zu retten. Aber zum Glück hatte die Bademeisterin das entsprechende Werkzeug, um das Schloss aufzuschneiden. Ist wohl etwas, dass öfters passiert.
Kommt mir nur allzu bekannt vor, und natürlich nur dann wenn keine Zeit ist und man tausend Dinge eher machen sollte als rumzustehen und auf die hilfsbereiten Herren zu warten die einem helfen. Aber irgendwie hat man ja ohnehin immer was besseres vor.. *g
@Leah: Der Schlüsselfall in den See ist dann wohl doch noch die Steigerung zum Gullifall. Bei einem echt wichtigen Schlüssel kannst Du dann nur hoffen, dass zufälligerweise ein Taucher im Buffet sitzt, was ja nicht allzu häufig vorkommt üblicherweise.
@Lexi: Glücklicherweise hat er den Schlüssel direkt vor unserer Wohnung verloren, da war das Warten zwar nervös aber nicht allzu schlimm. (Hoffentlich 😉 )
Ich glaube diese Gullys haben eingebaute Magnete….bei uns hat sich folgendes zugetragen:
Papa rief von der Straße in den 3.Stock hoch ….“wirf mal bitte den Schlüssel runter“….die Tochter ca. 6J. alt, hat ausgeholt und wo ist er gelandet…im einzigsten Gully weit und breit.
Die Wahrscheinlich, dass ein Autoschlüssel im Gully landet, ist sehr hoch, unserer lag da auch schon drinnen…..konnte per Kraftakt, mit Metall-Haken und anderem Werkzeug aber selbst rausgeholt werden.
Liebe Grüße, Lo
Gut getroffen 😉 Hat der Gully sich den bewegt? Müsste man mal beobachten, ich denke nämlich tatsächlich, dass Gullys grundsätzlich gemein und fieß sind. Haben ja auch nix anderes zu tun wenn es gerade nicht regnet.