Ich glaube seit der 1. Klasse Volksschule habe ich nicht mehr so wenig mit der Hand geschrieben wie das gesamte letzte Jahr. Mitte 2012 habe ich meine Kalender vollständig auf den Google Kalender umgestellt, um mit allen Devices immer synchron zu sein. Dies hat wohl meine letzte regelmäßige handschriftliche Übung ersetzt. Bis auf wenige Notizen auf irgendwelchen Schmierzetteln gab es dann nur mehr ASDFGHJKLÖ, digital am screen oder analog mit sanftem Klick.
Gemerkt habe ich die fehlende Übung meiner Hand beim Beschriften der Weihnachtskärtchen. Schrecklich unbeholfen habe ich die Namen auf das Papier gekritzelt. Und wenn ich so überlege waren alle wichtigen, hübschen und persönlichen Schriftstücke der letzten Jahre meist aus der Hand von Frl. S. „Ach, Du hast die viel schönerer Schrift, schreib doch Du das Gratulationskärtchen zur Geburt/Hochzeit/Taufe“.
Wenn schon analoge Karte dann meistens zuerst am Rechner vortippen und dann von dort direkt und (hoffentlich) fehlerfrei abschreiben. Einen Gedanken direkt und sofort auf Papier schreiben? Das letzte Mal in der FH und dann Prüfungsantworten in Form von Stichworten und abgehakten Sätzen. Einen ordentlichen Artikel direkt auf Papier niederschreiben und das in einer ansehnlichen Schrift? Zur Zeit: unmöglich!
Vorsatz 2013: Wieder mehr mit der Hand zu schreiben. Ein klitzekleiner knitschgrüner Moleskine-Kalender ist gekauft, der jetzt nur noch sorgfältig per Hand gefüllt werden muss. Keine eiligen Termine, nur überlegt und bewusst mit der Hand eingetragene Notizen. Mal sehen ob das klappt.
Zu Weihnachten habe ich mir Missing Ink bestellt, das noch auf meinem SUB liegt. Das Buch behandelt dieses Thema und auch die Handschrift im Wandel der Zeit. Bin schon ganz neugierig auf das Buch.
Mal sehen ob irgendwann ein „handgeschriebener“ Artikel eingescannt gepostet wird. Zur Info: Wenn ich diesen Artikel per Hand geschrieben hätte, wäre das meiste durchgestrichen, mehrmals korrigiert, umgestellt und dadurch völlig, völlig, völlig unleserlich.
Viva Computerzeitalter.
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