Einen Text von Hand zu setzen und dann selber zu drucken ist viel, viel Arbeit. Vergangenen Freitag und Samstag besuchte ich einen Buchdruckworkshop und wurde von einem gelernten Setzer in die Welt der Bleilettern und Winkelhacken entführt.
Seit diesem Frühjahr bin ich selbst stolzer Besitzer einer Handdruckpresse, genauer eines sogenannten Drucktiegels. Daher war ich natürlich sofort Feuer und Flamme, als ich von dem Workshop gehört habe. Aus dem fernen Niederösterreich ist der Profidrucker angereist und hat für neun Teilnehmer einen zweitägigen Setzerkurs veranstaltet. Einiges war mir schon bekannt, aber das Handwerk und die ganz speziellen Tipps und Tricks von einem langjährigen Profi zu bekommen ist unbezahlbar.
Am ersten Tag haben wir gemeinsam eine ganze Seite gesetzt um einen ersten Einblick zu bekommen und am zweiten Tag durfte jeder seine eigenen Projekte umsetzen. Ich habe ein Rezept für Tirolerknödel von der Osttirol-Oma gesetzt und dann auf wunderbarem Büttenpapier gedruckt.
Vieles habe ich gelernt unter anderem, dass Eile und Stress Gift für die Arbeit sind: Als ich kurz vor dem Mittagessen noch schnell, schnell die Zeile fertig setzten wollte, kippte die ganze Zeile beim Einsetzten in das Schiff um. Alles von vorne, die Zeile nochmal setzen, ausschießen und in das Schiff bringen. Toll. Diesmal langsam, behutsam und vorsichtig, länger sollte das Essen nicht auf mich warten.
Es waren tolle zwei Tage und ich habe viel für mich und meine kleine Adana gelernt. Jetzt heißt es das Gelernte bei meinen eigenen Drucken umsetzten. Ich muss nur noch schnell die Zeit dafür finden 😉
Das klingt so toll. Bin fast ein bisschen neidisch auf deine wunderbare Adana. Und ach die Drucke sehen toll aus.
Vielen Dank. macht auch viel Spaß Gestaltung außerhalb des Computers zu machen.
Das Drucken ist nach wie vor sehr spannend, da ich immer noch viel entdecke und Neues dazu lerne. Bin gerade dabei Photopolymerplatten aus den USA zu bestellen. Ganz schon verzwickt die Umrechnung inch – Millimeter und dann ist das Ganze auch noch so penibel genau. Mir fehlen gerade 0,007 inch zwischen der amerikanischen Druckplatte und der englischen Unterlage. Leider bin ich nicht sicher ob das egal ist oder doch im Druck sichtbar wird. Und meine Fragen in diesem Drucker-Fachjargon ins Englische zu übersetzten ist schon etwas „herausfordernd“ 😉
Du siehst: Es ist noch viel zu tun.